Buddhisten glauben an die Wiedergeburt: Der Geist eines Menschen lässt nach dem Tod seinen alten Körper zurück und sucht sich einen neuen. Was für ein Körper das sein wird, bestimmt das Karma des Menschen, also seine Taten, aber auch Gedanken, Absichten und Sehnsüchte. Der Kreislauf der Wiedergeburten wird auch „Samsara“ genannt. Buddhisten sehen die ständige Wiedergeburt als eine leidvolle Erfahrung. Denn das Leben wird begleitet von den drei Wurzeln des Unheilsamen: Gier, Hass und Wahn. Dieses Leiden kann nur überwunden werden, wenn der Buddhist nach vielen Leben irgendwann das Nirwana, den Zustand des höchsten Glücks, erreicht. Das Nirwana ist kein Ort, also nicht vergleichbar mit dem Paradies oder dem Himmel, sondern ein Zustand. Im Nirwana geht der Geist eine andere Existenzweise ein.
Dr. Peter Schmitt-Egner, Professor für Politikwissenschaften i.R., ist seit Januar 1994 praktizierender Buddhist in der Tradition des Tibetischen Buddhismus und aktives Mitglied im Buddhistischen Zentrum Saarbrücken, das gerade sein 30jähriges Jubiläum feiert. Seine Erfahrungen aus vorbuddhistischer und buddhistischer Zeit hielt er in zahlreichen Publikationen fest und gibt beim Hospizgespräch einen Einblick in das Glaubenskonzept der Buddhisten zu den Themen Tod und Wiedergeburt.