Silke Brenner, Sternenkindfotografin bei SternenEltern Saarland e.V., berichtet im Saarbrücker Hospizgespräch über die Arbeit des Vereins.

Ein*e Sternenkindfotograf*in ist ein*e Fotograf*in, der*die sich auf das Fotografieren von sogenannten Sternenkindern spezialisiert hat. Sternenkinder sind Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind. Die Arbeit eines*einer Sternenkindfotografen*in ist von besonderer Sensibilität und Empathie geprägt, da sie Familien in einem der schwersten Momente ihres Lebens begleitet. Diese Arbeit beleuchtete Silke Brenner, Sternenkindfotografin, und stellte den Verein SternenEltern Saarland e.V. im Saarbrücker Hospizgespräch vor.

Die Hauptaufgabe eines*einer Sternenkindfotografen*in besteht darin, Erinnerungen an ein Kind festzuhalten, das viel zu früh von seinen Eltern gegangen ist. Diese Fotografien sind oft das Einzige, was den Eltern bleibt, um die kurze Zeit, die sie mit ihrem Kind hatten, in Erinnerung zu behalten.

In der Regel ist die/der Sternenkindfotograf*in nicht allein unterwegs. Zusammen mit einer/einem Vereinskolleg*in aus dem Notfall- und Beratungsteam besuchen sie die Sternenkindereltern im Krankenhaus oder in der Häuslichkeit.

Die Arbeit der Mitarbeitenden im Verein Sterneneltern e. V. ist emotional extrem herausfordernd. Die Konfrontation mit dem Tod eines Kindes und dem Schmerz der Eltern verlangt ihnen eine hohe emotionale Stärke. In der Vereinsarbeit ist der Austausch untereinander ein wichtiger Beitrag zur persönlichen Verarbeitung der Erlebnisse im Einsatz.

Eine besondere Herausforderung für das Einsatzteam besteht darin, den richtigen Zeitpunkt bei den Sternenkindereltern zu finden. An dieser Stelle ist große Flexibilität und ein gutes Zeitmanagement beim Team gefragt. Für den*die Fotograf*in kommt hinzu, die richtige Perspektive für die Bilder zu finden, ohne die Würde des Kindes und der Familie zu verletzen.

Für die betroffenen Familien hat die Arbeit der Vereinsmitglieder einen unschätzbaren Wert. Die Bilder, Abdrücke von Händen und Füßen helfen den Eltern, sich an ihr Kind zu erinnern und den Verlust zu verarbeiten. Sie bieten eine greifbare Erinnerung an einen geliebten Menschen, der viel zu kurz auf dieser Welt war.

Darüber hinaus trägt die Arbeit von „SternenEltern e. V.“ dazu bei, das Thema Sternenkinder und den Umgang mit Fehlgeburten und Totgeburten zu enttabuisieren. Durch die Andenken wird sichtbar gemacht, dass auch diese kurzen Leben eine Bedeutung haben und in Erinnerung bleiben sollen. Die wichtigste Aufgabe der Mitarbeitenden im Verein „SternenEltern e. V.“ ist es, den Eltern Zeit zu verschaffen, um sich nicht nur von den Kindern zu verabschieden, sondern um ihr Kind erst einmal kennenzulernen!

Das Thema interessierte die Teilnehmer*innen am Montagabend des Saarbrücker Hospizgespräches sehr, und nach den spannenden Ausführungen von Frau Brenner entstand ein ehrlicher Austausch zwischen den Anwesenden.

Weitere Information zum Verein unter: www.sternenelternsaarland.de