Susanne Hohlfeld-Heinrich, Diplom Sozialarbeiterin und Leitung AWO Quartiersmanagement, stellte beim Saarbrücker Hospizgespräch das Projekt „Zuhause in Molschd“ vor und gab einen Einblick in die Begleitung am Lebensende der Stadteilbewohner*innen
Im Saarbrücker Stadtteil Malstatt leben viele Generationen unterschiedlichster kultureller Prägung zusammen. Viele Siedlungshäuser der gemeinnützigen Immobiliengesellschaften liegen in guter Nachbarschaft zu Eigenheimen, der Stadtteil ist so vielfältig wie seine Herausforderungen es sind.
Das AWO Quartiersprojekt „Zuhause in Molschd“ engagiert sich seit Juli 2014, um die ambulante Versorgung älterer Menschen im Sozialraum zu verbessern und ein langes Wohnen in den lieb gewonnenen eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Zentrum des Quartiersprojekts „Zu Hause in Molschd“, ist das AWO-Seniorenzentrum in der Johanna-Kirchner-Haus im Saarbrücker Stadtteil Malstatt (umgangssprachlich „Molschd“). Im Umkreis von 1 bis 1,5 km um das Johann-Kirchner-Haus leben ca.12.600 Menschen, davon sind 3.600 über 60 Jahre alt.
Auch wenn das Projekt nicht mehr über Hauptamt finanziert und begleitet werden kann, hat es sich in den letzten Jahren zu einem echten „Selbstläufer“ entwickelt und wird seit einiger Zeit durch engagierte Ehrenamtliche begleitet. Nach eigener Aussage von Frau Hohlfeld-Heinrich erreicht das Projekt im Jahr 2023 mehr als 4.000 Menschen bei und mit den durchgeführten Veranstaltungen.
Herausforderungen bei der Begleitung der älteren und der am Lebensende stehenden Menschen im Stadtteil Malstatt sind der gesellschaftliche Wandel und das Gefühl von stark wachsenden „antidemokratischen Tendenzen“. Trotz dieser Schwierigkeiten ist das Projekt dank des großen Engagements auch für die weitere Zukunft gerüstet und stellt sich den vermeintlichen Problemen in den Weg.
Susanne Hohlfeld-Heinrich stand im Anschluss an die Projektvorstellung den Teilnehmer*innen Rede und Antwort und erfreute sich an der angeregten Diskussion.
Beim kommenden Saarbrücker Hospizgespräch am 24.06.2024 um 19.00 Uhr in der Ärztekammer des Saarlandes wird Susanne Loke, Lehrbeauftragte an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe Bochum, ihre Arbeit am Projekt „Einsames Sterben und unentdeckte Tode in der Stadt – Über ein verborgenes gesellschaftliches Problem“ berichten und lädt zur Diskussion ein. Die Anmeldung zur kostenfreien Veranstaltung ist HIER möglich.